Es ist Oktober und die Weidesaison neigt sich dem Ende. Das Gras verliert an Qualität und Schmackhaftigkeit. In Betrieben, die Weidemilch produzieren, sollten die 120 Tage Weidepflicht erfüllt sein und auch diese Kühe können im Stall bleiben. 

Die Stallhaltung der Milchkühe hat jetzt mehrere Vorteile. Es erleichtert die Fütterung einer kontrollierten Ration, um dem Konditions- und Produktionsverlust der Kühe vorzubeugen.

Feuchtere Flächen werden nicht (mehr) zertreten, was bedeutet, dass die Grasnarbe erhalten bleibt. Sie können auch rechtzeitig damit beginnen, Gräben und Grüppen aufzureinigen, bevor es richtig nass wird. Darüber hinaus können die Flächen gekalkt werden, ohne dass eine Beweidung darum herum geplant werden muss.

Was geschieht mit dem Gras, welches noch da ist? 
Das noch vorhandene Gras ist von geringerer Qualität. Aufgrund der Witterung, aber auch, weil keine Düngung mehr erlaubt ist, nehmen Geschmack, Geruch und Futterwert der Gräser ab.

Wie kann man das Herbstgras noch was sonst im weißen Zustand gut gebrauchen?

Herbstgras enthält durch die nachträgliche Stickstofflieferung aus dem Boden oft viel Eiweiß. Dieses Protein kann als willkommene Proteinergänzung für die Kühe verwendet werden, sofern es auf gute und schmackhafte Weise geerntet und gelagert wird. Dies kann auf 2 Arten erfolgen:

  • Ernte in Ballen; die Ernte von Gras in Ballen hat den Vorteil, dass die Proteinqualität besser erhalten bleibt als bei der Silierung im Haufen. Im Ballen wird das Gras vakuumiert, während beim Silieren im Haufen das Erntegut zu gären beginnt und bei nassem Material oft viel Milchsäure gebildet wird, wodurch die Eiweißqualität abnehmen kann.

    Die Lagerung in Ballen hat zudem den Vorteil, dass Sie das Gras gezielt einsetzen können. Sie können kleine Mengen in der Ration verarbeiten und es besteht nicht die Gefahr der Nacherwärmung. So kann eigenes Proteinfutter sehr gut verwertet werden.

  • Ernte im Fahrsilo;  stellen Sie sicher, dass der Haufen lang und schmal angelegt wird, damit der Entnahmevorschub hoch genug ist, um eine Nacherwärmung zu vermeiden. Geben Sie immer ein Siliermittel mit kombinierter Wirkungsweise hinzu.
 

Vermeiden Sie Verunreinigungen beim Wenden des Grases. Schmutz im Silagehaufen/Ballen schadet mehr, als eine etwas feuchtere Silage. Außerdem ist der Trockensubstanzgehalt durch das Wenden nur wenige Prozent höher.

Wenn das Wetter es zulässt, trocknet das Erntegut schonender über eine längere Feldliegezeit. Tau sollte beim Pressen/Einfahren nicht mehr vorhanden sein. Dadurch erreichen Sie einen höheren Trockenmasseanteil. Da sich Zucker positiv auf den Geschmack und die Haltbarkeit des Grases auswirkt, ist es gut, vor dem Mähen möglichst viel Sonne ins Gras zu bekommen.

In beiden Verfahren kommen schwere Erntemaschinen zum Einsatz und können Bodenverdichtungen/Fahrspuren verursachen. Wenn es eine Schäferei in der Nähe gibt, kann die Möglichkeit der Beweidung mit Schafen bis Weihnachten bestehen.  

Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, das Herbstgras sinnvoll zu nutzen. Was am besten zu Ihrem Unternehmen passt, können Sie mit Ihrem Berater besprechen. Rechnen Sie gemeinsam aus, wie viel Raufutter vorhanden ist und wie viel benötigt wird. Haben Sie genug? Oder gibt es einen Mangel? Möchten Sie Futter kaufen oder ist der Spätherbstschnitt praktisch?

Möchten Sie mehr wissen? Bitte kontaktieren Sie uns: ubecker@vibconsulting.nl oder tel.: 0152 099 198 69 

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